12.11.2025 - Wissenschaft muss nicht im Hörsaal stattfinden – das beweist die Veranstaltungsreihe KneipenScience in Münster immer wieder aufs Neue. Am 17. und 21. November ist es wieder Zeit für KneipenScience. Zwei Abende die ganz im Zeichen von Nachhaltigkeit, Ressourcen und Zukunftstechnologien stehen.
Statt trockener Vorträge in akademischer Umgebung erwarten die Gäste spannende Einblicke in aktuelle Forschungsthemen – mitten in der Stadt, in gemütlicher Atmosphäre, bei einem Getränk ihrer Wahl. Ziel der Reihe ist es, Wissenschaft erlebbar zu machen, den Dialog zwischen Forschenden und Bürgerinnen und Bürgern zu fördern und dabei zu zeigen, dass Forschung alle etwas angeht.
Am 17. November 2025 verwandelt sich das Haus der Nachhaltigkeit an der Hammer Straße in einen Treffpunkt für Neugierige. Die Umwelttechnikerin Eske Hilbrands von der Fachhochschule Münster nimmt ihr Publikum mit auf eine Reise vom „Gully“ bis zur Ostsee. Unter dem Titel „Zigarettenkippen in der Ostsee – vom Gully über den Fluss ins Meer?“ erklärt sie, warum Niederschlagswasser oft stärker verschmutzt ist, als es scheint, und wie technische Filter helfen können, Flüsse und Meere besser zu schützen. Anschließend spricht Prof. Dr.-Ing. Anja Rosen von der Münster School of Architecture über „Urban Mining – Bauen mit dem, was da ist“. Sie zeigt, wie das Bauwesen ressourcenschonender werden kann, indem vorhandene Materialien wiederverwendet und Gebäude als Rohstofflager verstanden werden. Beide Vorträge machen deutlich: Nachhaltigkeit beginnt im Detail – beim Umgang mit Regenwasser ebenso wie bei der Planung unserer Städte.
Vier Tage später, am 21. November 2025, geht es im Café SpecOps network am Aegidiimarkt weiter. Dort widmet sich Prof. Dr.-Ing. Hilmar Apmann vom Fachbereich Maschinenbau der Frage „3D-Druck – nachhaltig oder nicht…???!!!“. Seit Jahrzehnten gilt der 3D-Druck als Zukunftstechnologie – doch ist er tatsächlich ressourcenschonend? Apmann beleuchtet Chancen und Grenzen der additiven Fertigung und zeigt, wo sie helfen kann, Abfall zu vermeiden und Produktionsprozesse zu verändern. Im Anschluss spricht Prof. Dr. Sabine Flamme vom Institut für Infrastruktur, Wasser, Ressourcen und Umwelt über „Lithium-Ionen-Batterien – Herausforderungen bei der zirkulären Wertschöpfung“. Sie erklärt, warum Batterien zwar zentral für die Energiewende sind, ihre Herstellung und Entsorgung aber enorme ökologische Herausforderungen mit sich bringen – und welche Strategien für ein echtes Recycling nötig sind.
Was KneipenScience besonders macht, ist die Mischung aus Wissenschaft, lockerer Atmosphäre und Austausch auf Augenhöhe. Hier darf gelacht, gefragt und diskutiert werden. Statt Frontalvortrag gibt es Gespräche – oft entstehen daraus lebhafte Diskussionen über Alltagsfragen, Zukunftsvisionen oder ganz persönliche Perspektiven. Der Eintritt ist frei, die Stimmung offen und neugierig.
Mit Themen wie Wasserqualität, nachhaltigem Bauen, 3D-Druck und Batterierecycling zeigt KneipenScience, dass Forschung nicht abgehoben ist, sondern mitten im Leben stattfindet. Wer Lust auf neue Ideen, spannende Gespräche und ein kaltes Getränk mit Erkenntnisgewinn hat, sollte sich die Abende am 17. und 21. November vormerken.
© Meike Reiners


