Digitalisierung findet Stadt

Denn Münster ist auf dem Weg zur Smart City. Seit dem Start werden Allianzen geschmiedet. Dabei gilt es, die Menschen mitzunehmen.

„Wer heute nach Zukunft fragt, trifft unweigerlich auf das Stichwort »Digitalisierung«. Mit ihr sei geradezu eine »Revolution« verbunden, die praktisch keine gesellschaftlichen Bereiche unberührt lasse. Bei alledem geht es nicht nur um technischen Wandel, sondern auch um andere Formen der Kommunikation, Vernetzung, Kooperation. Dieser Wandel ist auch auf allen Maßstabsstufen wirksam: von individuellen Handlungs- und Lebensweisen, über das »smarte« Haus, die »digitale Stadt«, die Regionen bis hin zu globalen Veränderungen“ (ISEK 2030 Baustein C). 

Einen Indikator, einen Schlüssel zur Veränderung tragen heute fast alle schon mit sich: ein digitales mobiles Endgerät namens Smart Phone. Damit ist die Digitalisierung endgültig bei den Einzelnen angekommen und greifbar geworden. Die Möglichkeiten sind immens. Das Stadtforum vom 4. November 2019 am Germania Campus leitete NRW Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie Prof. Andreas Pinkwart ein.

Digitalisierung findet Stadt
04.11.2019
Stadtforum Digitalisierung findet Stadt

Aus der Diskussion 

Die Digitalisierung unseres städtischen Lebensraumes ist der Megatrend der kommenden Jahre. Womöglich steht sie im Zentrum vieler, wenn nicht gar aller anderen Leitthemen, die wir im Integrierten Stadtentwicklungskonzept zusammengefasst haben. Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit in den Bereichen Wirtschaft, Mobilität, Wohnen, Wissensquartiere, Stadtteilvielfalt oder Innenstadtentwicklung sind angewiesen darauf, dass es mit der Digitalisierung zügig vorangeht. Hier und da eine digitale Applikation, das wird nicht reichen. Münster muss Smart City werden. Und zwar schnell. Darin waren sich die Teilnehmenden des Stadtforums einig. Smart City bedeute Maßnahmen, Vernetzungen, Steuerung der Stadt und – ganz wichtig! – Aufklärung und kommunikative Vermittlung, um für Akzeptanz und Anwendung digitaler Tools zu werben und die Lebensqualität für alle Menschen zu steigern.

Start by starting
Nachgedacht und geredet wurde genug. Jetzt braucht es Projekte, in denen sich digitale Anwendungen bewähren. In Formaten wie dem Hackathon der Münsteraner Tech-Szene (MünsterHack) und weiteren Kontexten entstehen Ideen zum Beispiel für nachhaltige Mobilität, Infrastruktur oder cleveren Ressourceneinsatz (zum Beispiel KlimaHeroes).

Smart City
Entsteht im Zusammenwirken von kreativen Köpfen aus Unternehmen, Verwaltung und Wissenschaft. Es ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Nicht zu unterschätzen ist das bürgerschaftliche Engagement und auch das Ideenpotenzial, wie es durch Code for Münster, TechLabs und andere Akteure und Akteurinnen eingebracht wird; sie sorgen für unschätzbar wertvollen Wissens- und Innovationstransfer in die Praxis hinein.

Smart-City-Ambitionen kommen schneller voran, wenn eine größere Fehlertoleranz zugelassen wird. Also: Viele Pilotprojekte, viele Tests – learning by doing

Highlight-Idee in der Diskussion des Stadtforums

Umsetzung

Münster fängt nicht bei Null an, im Gegenteil: der Digitalisierungsprozess ist auf gutem Wege. Nicht, dass nicht noch viel zu tun wäre, aber die Organisation des Stadtforums übernahm gleich das brandneue Team der Smart City der Stadt Münster. Einerseits als Zeichen dafür, dass das Thema gebührende Präsenz und Power in der Verwaltung entfaltet und andererseits als Beleg für den Vorsatz kooperativ zu handeln, intensive Allianzen mit den Bürgerinnen und Bürgern zu suchen.

Eine Allianz ergab sich beispielsweise mit dem MünsterHack, dem Hackathon für Münster, der unter dem Motto steht: ‚gemeinsam die eigene Stadt noch lebenswerter machen‘. Neu am Wettbewerb ist seit 2020 das ‚Solution Enabler Programm‘, das ausgewählte Ideen direkt mit leistungsfähigen Partnern und Partnerinnen umsetzt.

Ein weiteres Projekt auf dem Weg zur Smart City ist ‚Leezenflow‘, auch ein Baby des MünsterHack. Die smarte Lösung ermöglicht entspannteres Fahrradfahren, denn eine digitale Ampel zeigt an, wann oder wie lange die nächste Fahrradampel grün sein wird. In Münster zur Anwendungsreife entwickelt, steht sie in Zukunft als Open-Source-Lösung für alle Städte zur Verfügung.

Weiterlesen?

Die Vor- und Nachbereitung des Stadtforums, und die Ausarbeitung der Diskussionsimpulse zum Leitthema sind unter anderem in die internationale Ideenwerkstatt zur Zukunft der Wissenschaftsstadt eingeflossen:

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