17.05.2021 - »Gesundheit in der nachhaltigen Stadt« lautet der Titel eines von der Techniker Krankenkasse (TK) geförderten gemeinsamen Projektes von Stadt und Universität, welches jetzt an den Start ging.
Anliegen des auf fünf Jahre angelegten Vorhabens: Gesundheitliche Chancengleichheit zu fördern und als ein wichtiges Ziel stärker in der Stadtentwicklung zu verankern.
»Gerade auch die Corona-Pandemie führt uns sehr deutlich vor Augen, wie wichtig Gesundheit als städtisches Handlungsfeld ist«, so Oberbürgermeister Markus Lewe anlässlich des offiziellen Starts des Programms »Gesundheit in der nachhaltigen Stadt«. Es handelt sich dabei um eine Kooperation von Universität und Stadt unter dem Dach von Münsters Allianz für Wissenschaft, welche durch die TK unterstützt wird. Dazu Lewe: »Ich bin sehr froh darüber, dass Wissenschaft und Stadt auch bei dem wichtigen Thema Gesundheit Hand in Hand arbeiten und wir mit der Techniker einen Förderer und Unterstützer gewinnen konnten.«
Foto: Ralf Emmerich
Stadträtin Cornelia Wilkens, Gesundheits- und Sozialdezernentin, stellte heraus, dass strukturelle Prävention wichtiger denn je sei: »Lockdown und physische Distanz fördern leider Bewegungsmangel und schlechte physische wie psychische Gesundheit.« Nicht nur eine gute Gesundheitsversorgung sondern zum Beispiel auch öffentliches Grün, gute und sichere Wohn- und Arbeitsverhältnisse, ein Leben ohne Diskriminierung, die Aufrechterhaltung von Sozialkontakten und der Zugang zu Angeboten der Gesundheitsförderung seien wichtige Anforderungen an eine gesunde und resiliente Stadt. Frank Puhe von der TK in Münster: »Das war auch unsere Motivation, warum wir uns 2016 entschieden haben, das vom Gesunde-Städte-Netzwerk entwickelte Programm für Mitgliedskommunen zu fördern. Insbesondere weil es darauf abzielt, entsprechende Handlungsprogramme zu erarbeiten und auch umzusetzen.« Dabei sei es wichtig, dass diese direkt bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommen. Stadtbaurat Robin Denstorff griff das auf: »Dafür sind die Voraussetzungen ideal: Gerade erarbeiten wir für unsere Stadt mit den MünsterZukünften eine Zukunftsstrategie, in der wir Gesundheit und Stadtentwicklung eng miteinander verzahnen können.« Das könne eine Umsetzung der Projektergebnisse in kommunales Handeln sehr beschleunigen.
Juniorprofessorin Iris Dzudzek vom Institut für Geographie der Universität Münster und Dr. Claus Weth, ehemaliger Bundesgeschäftsführer des Gesunde Städte-Netzwerkes und Initiator des Projektes, haben gemeinsam mit dem Gesundheits- und Veterinäramt der Stadt Münster und dem Wissenschaftsbüro bei Münster Marketing einen detaillierten Fahrplan für das Vorhaben ausgearbeitet. »Ergebnis soll eine städtische Strategie zur gesunden Stadtplanung und –entwicklung sein. Die gesundheitsfördernden Strukturen sollen‚ von unten‘ stadtteilbezogen unter Einbindung von Akteuren der Gesundheitsprävention und zivilgesellschaftlicher Gruppen partizipativ geschaffen werden«, so Dr. Matthias Schmidt vom städtischen Wissenschaftsbüro und Merle Heitkötter vom Gesundheits- und Veterinäramt, die bei dem Vorhaben die Vernetzung von Gesundheitsplanung und Stadtentwicklung im Fokus haben werden. Prävention und Gesundheitsförderung sollen zielgenauer ausgerichtet und angeboten werden wovon direkt alle Bürgerinnen und Bürger Münsters profitieren. Wichtiger Erfolgsfaktor des Projektes ist die enge Zusammenarbeit mit der Universität. »Es wird einen intensiven Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis gehen,« so Juniorprofessorin Iris Dzudzek, die das Projekt wissenschaftlich begleiten wird.