Münstersche 
Stadt-Landschaft

Münster liegt nicht nur im Münsterland, sondern auch das Münsterland tief in der Stadt. Wissen wir das Einzigartige zu schätzen und zu schützen?

„Schon das Luftbild zeigt, was mit der Flächenstatistik eindrucksvoll belegt wird: Das Gebiet der Stadt Münster ist überwiegend grün. Zudem sind auch weite Teile der Siedlungsbereiche durch Grün- und Freiräume strukturiert (von denen der Promenadenring nur ein besonders herausragender Ausschnitt ist). Diese Verzahnung von Stadt und Landschaft, von Siedlungs- und Freiraum, von Landschaftsräumen und Stadtquartieren ist zweifellos ein Alleinstellungsmerkmal Münsters.“ (ISEK 2030, Baustein C). 

Zeit also, Münster auch von den Freiräumen her zu denken, denn sie leisten viel, gerade mit Blick auf den Klimawandel, und prägen einen einzigartigen Stadtcharakter. Ihre Wertschätzung hat in der Zeit der Corona-Pandemie noch zugenommen. Schon zuvor, am 21. Mai 2019, betrachtete das Stadtforum zum Thema in der ehemaligen Gartenbauschule in Wolbeck das Wechselspiel von Stadt und Landschaft.

Münstersche Stadt-Landschaft
26.06.2019

Aus der Diskussion 

Die Verflechtung von Stadt und Landschaft bzw. Siedlung und Landwirtschaft ist charakteristisch für Münster. Münster ist grün. Das ist nicht nur der Befund, das sollte – nach einhelligem Tenor im Stadtforum – auch so bleiben und weiterentwickelt werden. Beide Räume profitieren voneinander, zusammen steigern sie die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger. Es gelte also, großflächige Landschaften ebenso wie kleinteilige Freiflächen zu erhalten zum Beispiel durch eine angemessene städtebauliche Dichte, wie es mit der Charakteristik der Ortslage vereinbar sei.

Und warum nicht auch Fassaden und Dächer begrünen? Landschaft und Freiräume zu erhalten, ist auf alle Fälle ein Gebot der Nachhaltigkeit, von Klimaschutz und -anpassung und somit eine Voraussetzung zur Erhaltung der Lebensqualität.

Landwirtschaft
Ihre Bedeutung für Nachhaltigkeit, Ernährung und Klimaschutz steht also außer Frage, nicht weniger aber auch ihr Beitrag zum Nutzen von Bewegung, Erholung und Gesundheit, innerhalb derer der landwirtschaftliche Raum erlebbarer wird.

Münsters Landwirtschaft ist und bleibt Erzeugerin und könnte in dieser Funktion eine noch größere Bedeutung bekommen, indem sie dem Wunsch nach lokalem Konsum entgegenkommt – lokale Produktion für lokale Konsumption. Ganz im Trend naturnaher und biodiverser Landwirtschaft.

Klimaschutz ist Wirtschaftsfaktor: lokale Produktion, Biolandwirtschaft, Insektenschutz, Blühstreifen …

Highlight-Idee in der Diskussion des Stadtforums

Umsetzung

Beauftragt

Das Thema der Landschaft hat seit jüngstem ein Gesicht, einen Beauftragten, angesiedelt direkt beim Oberbürgermeister. Seine Aufgabe ist es, die Kooperation zwischen den Playern Stadt und Landwirtschaft zu beschleunigen und zu vertiefen und die Menschen in Münster fürs Thema zu sensibilisieren.

Gesunde und lokale Lebensmittel

Angesichts des Klimawandels wird der richtige Umgang mit Freiräumen immer dringlicher. Die ‚blauen und grünen Strukturen‘, wie es im Planungsdeutsch heißt, sind hilfreich bei der Beeinfl ussung städtischen Klimas. Freiflächen, offenes Wasser, Bäume, begrünte Fassaden oder Dächer kompensieren CO² und mildern die Hitze bebauter Bereiche.

Bauen

Verantwortlich Bauen heißt verantwortlich schonender Umgang mit Ressourcen. Es fängt an mit der Fläche, geht weiter mit den Baumaterialien und hört beim Umgang mit dem Energiebedarf und dem Wasser nicht auf. Die Stadt Münster geht hier bei eigenen Bauten mit gutem Beispiel voran, indem sie bestmögliche Standards anlegt. Sie berät und fördert bei der energetischen Modernisierung und steuert die großen Schritte baulicher Entwicklung in Münsters Baugebieten und Quartieren im Sinne einer klimagerechten Entwicklung. Selbstverständlich haben deshalb der Klimaschutz und umweltgerechtes Bauen in den drei geplanten Zukunftsquartieren im Nordwesten und südlich des Kanals eine besondere Bedeutung.

Akteure der Münsteraner Landwirtschaft, darunter Kreisverbandsvorsitzende Ratsfrau Susanne Schulze Bockeloh (3. von rechts), an einem Feldrand

Die Münsteraner Landwirtschaft stärkt Biodiversität mit Blühstreifen

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Die Vor- und Nachbereitung des Stadtforums und die Ausarbeitung der Diskussionsimpulse zum Leitthema sind in das Integrierte Stadtentwicklungskonzept Münster 2030 eingeflossen. Prozessdokumentation und -ergebnisse finden sich hier: