Urbane Wissensquartiere

Stadtforum 2

21.05.2019 - Die zentrale Bedeutung von Bildung & Hochschulen für Münster zeigt sich bereits in dem bekannten Profil Wissenschaft und Lebensart. 

Dabei gilt die gesamte Stadt gemeinhin als Campus, schließlich gliedern sich die Standorte von Hochschulen und Bildungseinrichtungen einerseits in die Innenstadt ein und prägen andererseits spezialisierte Gebiete wie das Naturwissenschaftliche Zentrum und den Wissenschaftspark.

Urbane Wissensquartiere

Graphic Recording

Graphic Recording als Protokoll des Stadtforums Urbane Wissensquartiere

Graphic Recording von Marie Jacobi (www.visualrecording.de), erstellt während des Stadtforums Urbane Wissensquartiere.

Das Stadtforum Urbane Wissensquartiere wird dabei durch die Akteurinnen und Akteure des bereits im letzten Jahr unterzeichneten Letter of Intent Wissenschaftsstadt der Zukunft genauso unterstützt wie durch innovative Unternehmerinnen und Unternehmen aus den entsprechenden Wissenschaftsquartieren und eine tatkräftige Stadtgesellschaft. Gemeinsam sollen im Stadtforum verschiedene Aspekte rund um die Wissenschaftsstadt der Zukunft erörtert werden. Wie können in Zukunft urbane Wissensquartiere kooperativ entwickelt und verbunden werden? Wie kann Urbanität in monofunktionalen Gebieten durch vielfältige Nutzungsmöglichkeiten geschaffen werden? Wie kann der Wissenstransfer in Wirtschaft und die Gesellschaft dabei erleichtert werden?

Externe Experten
Zu den Urbanen Wissensquartieren werden drei externe Experten mit Ihrem Blick von außen erste Impulse setzen:

  • Prof. Dr. Ernst Schmachtenberg | ehemaliger Rektor RWTH Aachen
  • Prof. Michael Braum | Geschäftsführender Direktor IBA Heidelberg
  • Dr. David Müller  | Leiter Bereich Services an der ETH Zürich

Die Leitfragen
Innerhalb des Themenkomplexes sollen an Hand der folgenden Leitfragen konkrete Ideen erarbeitet werden:

  • Was sind die Anforderungen an die Wissensquartiere von morgen?
  • Welche urbane Qualität muss das Campusleben im 21. Jahrhundert aufweisen?
  • Welches Umfeld ist erforderlich, damit Forschung und Lehre in Münster die besten Rahmenbedingungen für die zukünftige Entwicklung vorfinden?
  • Wie lassen sich neue Nutzungen wie Wohnen, Gastronomie, Nahversorgung und Kultur so integrieren, dass dadurch mehr Vielfalt und Urbanität entstehen?

Zwischenergebnisse

von Prof. Selle und Prof. Wachten*

»Mehr Kaffeeautomaten!« Begegnung und soziales Leben fördern
Schon in den kurzen Impulsvorträgen der eingeladenen externen Fachleute wurde auf die große Bedeutung von Begegnungsräumen und Treffpunkten in wissenschaftsgeprägten Quartieren hingewiesen. Am Beispiel der ETH Zürich wurde das in einem Bild ausgedrückt: Wo träfen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler? An Kaffeeautomaten. Also sei es wichtig, Orte zu schaffen, die diese Treffpunktfunktionen übernehmen könnten. Auch öffentliche Freiräume könnten solche Funktionen übernehmen, sofern sie als Aufenthaltsorte attraktiv genug seien. In Neubau wie Bestand sollten verschiedene Möglichkeiten der Begegnung geschaffen werden (z.B. Co-Learning, Co-Working, Gastronomieräume, …) Man könne hier manches sofort auf den Weg bringen – und sei es zunächst nur durch temporäre Maßnahmen.

Bezüge herstellen, Nachbarschaften bilden
In heterogenen und von untereinander unverbundenen Gebäuden bzw. Einrichtungen geprägten Wissenschaftsarealen sollten, so wurde angeregt, räumliche Nachbarschaften gebildet werden. Unterschiedliche Bildungseinrichtungen könnten räumlich, funktional und organisatorisch stärker miteinander vernetzt werden. Vernetzung sei auch für die Bezüge nach „außen“ wichtig, indem z.B. Kooperationsplattformen zwischen den Akteuren vor Ort aufgebaut werden, um gemeinsame Angebote für die gesamte Stadtgesellschaft zu entwickeln (z.B. institutsübergreifender Terminkalender mit gemeinsamen Veranstaltungen, …).

Nutzungen mischen und überlagern
Die bestehende recht homogene Nutzungsstruktur in den Wissensquartieren sollte mit ergänzenden und belebenden Funktionen angereichert werden. Dabei gilt es diese neuen Nutzungen (z.B. Wohnen, Gastronomie, Begegnungsräume, Pop-Up- Store, Fab-Labs, …) sowohl räumlich als auch zeitlich zu überlagern. Auch dazu können die vorhandenen Ressourcen, wie überdimensionierte Straßenzüge (z.B. Corrensstraße) oder (temporär) leerstehende Räumlichkeiten genutzt werden.

* Diese Auswertung einiger zentraler Ergebnisse des Stadtforums stammen von scheuvens + wachten plus und NetzwerkStadt, die wir hier unverändert wiedergeben.

Impressionen