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Urbane Wissensquartiere

Steinfurter Straße

29.09.2020 - Wie wird unsere wachsende Stadt in Zukunft aussehen? Einfach so wie heute, nur größer, mit neuen Wohn- und Schlaf­siedlungen drumherum, daneben weitere Flächen für Büros, Arbeit und Gewerbe, all das ver­bunden mit mehr, längeren und volleren Straßen? 

Eine intelligentere Antwort für Münster, zukunfts­fähig und nachhaltig, soll in heraus­ragender städte­baulicher Lage entstehen: Im »Urbanen Modell­quartier« an der Steinfurter Straße.

Hier können bis zu 2.000 Wohn­einheiten entstehen – ein erheblicher Beitrag zur Ent­lastung des überhitzten münster­schen Wohnungs­marktes, und zwar in einer Größen­ordnung, die den derzeit in Bebauung befindlichen Kasernen­arealen entspricht. Das allein wäre schon wichtig genug. Doch die besondere Bedeutung und die Zukunfts­fähigkeit des Quartiers liegt in einer weiteren Qualität: Hier wird das Wohnen verknüpft mit Raum für Arbeit, Technologie und Wissen­schaft.

Urbane Wissens­quartiere
21.05.2019

Der Stadtraum südwestlich der Steinfurter Straße, nordwestlich der Austermannstraße, östlich des Wasserweges; ca. 50 ha. 

Die Entwicklung

Lebendige Urbanität

Dafür ist die Lage des Modell­quartiers geradezu geschaffen: Direkt benachbart suchen die wissen­schafts- und forschungs­affinen Unternehmen des Technologie­parks dringend nach Erweiterungs­möglichkeiten. Hier soll nun beides verknüpft werden, ermöglicht durch die bau­rechtlich relativ junge Form eines »Urbanen Gebiets« – sie folgt dem Leitbild eines lebendigen städtischen Qartiers mit kurzen Wegen, integrierten Arbeits­plätzen und einer guten sozialen Mischung. Die strikte räumliche Trennung – reines Wohnen und Schlafen hier, Arbeit, Forschung und Wirtschaft dort – ist ein Konzept von gestern. Konzepte, die das Wohnen und Arbeiten unter einem Dach aufgreifen, sind zeitgemäß und anzustreben.

Das gilt erst recht, wenn es um eine so besondere, innen­stadt­nahe Fläche geht wie die entlang der Steinfurter Straße: Eine erstklassige Lage, zehn Fahrrad­minuten bis zum Dom­platz, verkehrlich direkt angeschlossen, angrenzend an das attraktive Naherholungs­grün der Kinder­bach-Aue. Und zugleich in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Innovations­kernen im Technologie- und im Wissenschafts­park sowie zum kreativen Umfeld am Leonardo-Campus. In den zu erstellenden Verkehrskonzepten sind dem Fahrrad- und dem Fußverkehr daher besondere Bedeutung beizumessen.

Für die hier angestrebte enge Ver­schränkung von Wohnen und Arbeiten, Wissen­schaft und Leben wurden im Prozess der MünsterZukünfte bereits Vor­leist­ungen erbracht. Renommierte Planungs­büros haben – gestützt auf Beispiele und Erfahrungen aus anderen euro­päischen Städten – einen ersten beispiel­haften Ent­wurf für ein »Urbanes Modell­quartier« ausge­arbeitet.

Lebendige Urbanität hängt dabei entscheidend davon ab, wie dicht und vielfältig sich die Nutzungen im Quartier mischen lassen. Und zwar nicht etwa nur im Nebeneinander von unterschiedlich genutzten Gebäuden. Sondern auch im »Übereinander«: Warum soll nicht über Instituts-Etagen oder Entwicklungs-Büros auch gewohnt werden können? Besondere Bedeutung kommt der Vitalisierung der Erdgeschosse zu: Nicht nur Einkauf, Gastronomie und Klein­gewerbe, auch Räume für kreative Nutzungen oder soziale Treffpunkte beleben die Gebäude hin zum öffentlichen Raum.

Doch letztlich sind es die dort Wohnenden, die darüber entscheiden, wie lebendig ihr Quartier sein wird. Deshalb entsteht hier eine möglichst breite und bunte Mischung von Wohnformen, selbst­verständlich mit klarem Akzent auf leistbarem Wohn­raum nach den Maß­gaben von Münsters Sozial­gerechter Boden­nutzung (SoBoMü). Aber auch kooperative und inklusive Wohn­formen (Jung und Alt, Bau­gruppen oder Genossen­schaften) sorgen für eine hohe Identifikation mit dem »eigenen« Quartier.

Unterstützt werden solche Impulse zur Gemeinschaft­bildung durch die Förderung von gemein­schaftlichen Räumen im Haus und im Quartier, von öffentlichen Grün­räumen, auch von Frei­flächen, die sich die dort Wohnenden sukzessive für die eigene Nutzung erschließen können, Mobil­stationen und Sharing-Angebote, die eine zukunfts­fähige Mobilität unterstützen.

Auch werden die Quartiere eine zeitgemäße Antwort auf den Klimawandel geben und beispielsweise eine möglichst hohe Eigenversorgung mit erneuerbarer Energie sicherstellen.

Datenlizenz Deutschland – Land NRW / Stadt Münster (2017/2019) – Version 2.0 

Fazit

Insgesamt wird hier entlang der Stein­furter Straße, nachdem wichtige Voraussetzungen geklärt werden konnten, ein urbanes Modell­quartier entstehen, das in dreifacher Hinsicht besondere Bedeutung hat für die städte­bauliche Entwicklung und das Gemeinwohl Münsters: Zum einen leistet es einen dringend notwendigen, nachhaltigen Beitrag zur Entlastung des Wohnungs­marktes. Zum zweiten entstehen neue Flächen für Arbeit und Techno­logie. Und zum dritten setzt die Verbindung von Wohnen, Arbeiten und ange­wandter Forschung Impulse, die nicht nur den Westen der inneren Stadt vitalisieren, sondern insgesamt Münsters Zukunfts­fähigkeit als Wissenschafts­stadt sichern helfen. Diese Aspekte sollen in einem breit angelegten Werkstatt­prozess mit allen interessierten Bürger­­innen und Bürgern und Anliegern vertieft und weiterentwickelt werden.