Unter dem Titel „Stadt in der sozialen Balance“ widmete sich die ausgebuchte Veranstaltung der Herausforderung, Vielfalt und sozialen Zusammenhalt in einer wachsenden Stadt wie Münster zu stärken.
Das durch Fachexpertinnen und -experten begleitete Stadtforum war offen für alle Interessierten und fand von 17 bis 21 Uhr in der Mensa am Aasee statt. Nun sind die Ergebnisse der Workshops sowie ein Rückblick auf das Format ergänzt.
Münster ist eine Stadt, die eine hohe Lebensqualität für alle ermöglichen will. Ihre Stärke und Resilienz bezieht sie nicht zuletzt durch die soziale Balance in der Stadt.
Für die Zukunft deuten alle Prognosen darauf hin, dass die Erreichung der sozialen Balance in unserer Stadt kaum noch mit den vorhandenen Instrumenten und Ressourcen zu bewältigen sein wird.
Bereits im Rahmen des bis 2022 entstandenen Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes ISEK Münster 2030 wurde das Leitthema „Vielfalt und Sozialer Zusammenhalt – Chancen der Teilhabe für alle«“ vorgeschlagen. Der Rat hat dies bestätigt und jüngst in dem Rats-Antrag A-R/0065/2023 weiter konkretisiert.
Die Leitthemen der MünsterZukünfte
Daher greift das Stadtforum „Stadt in der sozialen Balance“ im Rahmen der MünsterZukünfte den Rats-Antrag auf und wird gemeinschaftlich von Münster Marketing, Stadtplanungsamt, Gesundheits- und Veterinäramt, Sozialamt, Amt für Kinder, Jugendliche & Familien, Amt für Wohnungswesen und Quartiersentwicklung, Kommunale Stiftungen Münster und dem Amt für Migration und Integration durchgeführt.
Im Rahmen der Veranstaltung standen den Teilnehmenden vier thematische Workshops zur Wahl, die sich mit wichtigen Aspekten der sozialen Balance befassten.
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Die in den Workshops erarbeiteten Impulse wurden zum Abschluss der Veranstaltung dem gesamten Publikum vorgestellt. Sie werden durch die Stadt Münster jetzt aufbereitet und - wo nötig - dem Rat der Stadt zur Entscheidung vorgelegt.
16:30-17:00 Uhr: Get-Together
17:00-17:10 Uhr: Begrüßung Oberbürgermeister
17:10-17:15 Uhr: Erläuterung Ablauf durch Moderation
17:15-17:35 Uhr: Key-Note von Soziologe Harald Welzer
17:35-17:40 Uhr: Überleitung Workshop-Themen
PAUSE
18:00-19:55 Uhr: Workshop-Phase
PAUSE
20:15-20:30 Uhr: Vorstellung der Ergebnisse aus den Workshop-Gruppen auf der Bühne
20:30-20:50 Uhr: Kommentierung der Ergebnisse durch die Stadtspitze und ggfs. Expert*innen
20:50-21:00 Uhr: Abschluss durch Moderation
Ab 21:00 Uhr: Ausklang
Soziologe Harald Welzer warf zu Beginn einen kritischen Blick auf eine aktuelle Kultur, in der soziale Verantwortung delegiert wird und ermunterte, die Potenziale einer sorgenden Stadt zu würdigen: von Ehrenamt über familiäre Fürsorge bis zu nachbarschaftlicher Hilfe. Er geht davon aus, dass soziale Bewegungen nur dann erfolgreich sein werden, wenn alle (auch Nichtbetroffene) das Anliegen verstehen und übernehmen. | ![]() Von Martin Kraft - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=44143531 |
Folgende, parallel stattfindende Workshops zur Mitarbeit standen zur Wahl (Klick auf den Titel für mehr Informationen):
Ausgangslage:
Die zunehmende Alterung der Bevölkerung führt auch in Münster unter anderem zu einem wachsenden Bedarf an Pflegeleistungen und bietet gleichzeitig große Chancen für zivilgesellschaftliches Engagement und sorgende Gemeinschaften. In diesem Workshop stellen wir das Alter, das Älterwerden und die damit einhergehenden gesamtgesellschaftlichen, lokalen und individuellen Gestaltungsprozesse in den Mittelpunkt. Das Älterwerden ist zum einen eine hoch persönliche Entwicklungsaufgabe jedes einzelnen Menschen. Zum anderen findet das Älterwerden in den Stadtquartieren statt und ist eingebettet in Nachbarschaften sowie in Versorgungs- und Angebotsstrukturen im direkten Wohnumfeld. Wir wollen diskutieren, wie Bürgerinnen und Bürger ihr Älterwerden gemeinsam mit ihren Mitmenschen und den Akteuren vor Ort gestalten können.
Fragestellung des Workshops: Wie wollen wir das älter werden im Quartier gestalten? D.h. konkret:
Expert*innen & fachliche Begleitung: Prof. Dr. Mirko Sporket (FH Münster, Soziologie mit den Schwerpunkten Alter(n) und Demografie) zusammen mit dem Sozialamt
Ausgangslage:
Es ist keine neue Erkenntnis: unsere Gesellschaft wird auch in Münster vielfältiger. Schon heute sind viele Wirtschaftsbereiche ohne Fachkräfte mit Zuwanderungsgeschichte nicht mehr denkbar. Aber warum sollten diese Fachkräfte ausgerechnet nach Münster kommen? Welche Struktur finden Sie vor? Münster zeichnet sich seit jeher durch eine offene Gesellschaft aus, die auch Geflüchteten einen sicheren Ort bietet. Ungewissheit und Veränderungen erzeugen aber auch Ängste, auch dort, wo Menschen sich alltäglich begegnen und Wandel hautnah erleben, in den Stadtteilen und Nachbarschaften.
Ziel des Themenschwerpunkts ist es der Frage nachzugehen, was es braucht, um Diversität im Quartier konstruktiver zu gestalten und um eine inklusive Nachbarschaft zu fördern. Eine Stadt in der sozialen Balance, in der alle selbst handlungs- und leistungsfähig sind und Chancen nutzen können. Es sollen konkrete Handlungsansätze und realistische Möglichkeiten erarbeitet werden, um Diversität in der Quartiersentwicklung aktiv zu fördern und Spannungen abzubauen oder gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Fragestellungen des Workshops:
Expert*innen & fachliche Begleitung: Prof. Dr. Lorenz Narku Laing (Vielfaltsprojekte GmbH) zusammen mit dem Amt für Migration und Integration
Ausgangslage:
Münsters Stadtgesellschaft ist vielfältig engagiert – Dinge werden selbst in die Hand genommen, egal ob als Einzelperson, formell in Vereinen und Organisationen, aber auch zunehmend informell in Initiativen und Gruppierungen. Bürgerschaftliches Engagement und Community Empowerment sind ein hohes Gut und unverzichtbar für die soziale Balance in unserer Stadt. Beides gilt es durch gute Rahmenbedingungen zu fördern, ohne dabei die Grenzen des Engagements aus den Augen zu verlieren. In diesem Workshop diskutieren wir unter anderem, was gute Rahmenbedingen sind, wo Engagement an seine Grenzen stößt und wie Stadtverwaltung echte Partnerin einer engagagierte Bürgerschaft werden kann - dabei werden zwei inhaltliche Schwerpunkte gesetzt und der Workshop entsprechend zweigeteilt.
Allgemeine Fragestellungen:
Der Workshop wird zweigeteilt und hat unterschiedliche Schwerpunkte
Schwerpunkt 1:
Engagement in seiner Vielfalt sehen, anerkennen und beflügeln
Expert*innen & fachliche Begleitung: Prof. Dr. Michael Vilain (Evangelische Hochschule Darmstadt, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Zukunftsfragen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft) zusammen mit den kommunalen Stiftungen Münster
Schwerpunkt 2: Gemeinschaften bilden und Engagement lernen
Expert*innen & fachliche Begleitung: Prof. Dr. Iris Dzudzek (Universität Münster, Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Geographie) zusammen mit Gesundheits- und Veterinäramt und Münster Marketing
Ausgangslage:
Wohnquartiere sind der Spiegel unserer Stadtgesellschaft. Die Bevölkerung der Stadt Münster wächst stetig und damit auch die Anforderungen an den Wohnraum. Städtebau, Architektur und Infrastruktur geben den baulichen Rahmen – Bewohner*innen mit unterschiedlichen Werten und Bedürfnissen gestalten das soziale Miteinander. Der Workshop beschäftigt sich mit neuen und bestehenden Wohnquartieren und soll Impulse geben, wie wir dort als Stadtgesellschaft jetzt und morgen zusammenleben möchten. Wie gestaltet sich ein Quartier nachhaltig und wie kann es gelingen, dass alle Einkommens- und Bevölkerungsgruppen passenden Wohnraum finden? Welche (baulichen) Indikatoren können eine soziale Balance innerhalb von Wohnquartieren unterstützen? Gemeinsam werden wir an zwei fiktiven Modellen Herausforderungen erkennen und Gestaltungsmöglichkeiten darstellen.
Fragestellungen:
Expert*innen & fachliche Begleitung: Sebastian Albers und Max Delius (W+S) zusammen mit dem Amt für Wohnungswesen und Quartiersentwicklung
Die folgenden Ergebnisse wurden von den jeweiligen Fachämtern zusammengefasst und fokussieren sich jeweils auf die zentralen Aussagen, über die im Workshop Einigkeit bestand und leitet daraus ab, welche Maßnahmen zur Umsetzung angestrebt werden.
1. Begegnungsorte in den Stadtteilen sichern und weiterentwickeln
Zusammenfassung: Vielen Teilnehmenden war deutlich bewusst, dass jede Person, nach den eigenen Möglichkeiten, selbst frühzeitig aktiv werden muss, um im Alter davon zu profitieren. Es wurde die zeitversetzte Gegenseitigkeit von Hilfe und Engagement, als gegenseitiger Prozess von Geben und Nehmen, thematisiert. Wer sich für bzw. im Stadtteil engagiert, sorgt selbst mit dafür, dass eine gute Gemeinschaft und ein gutes Netzwerk entsteht und kann im Alter wiederum von Hilfe profitieren.
Maßnahmen:
2. Niedrigschwelliger Zugang zu und Sichtbarkeit von Informationen in den Stadtteilen verbessern
Zusammenfassung: Münster ist eine Stadt mit einem vielfältigen Bildungs-, Engagement- und Freizeitangebot für alle Altersgruppen und Bevölkerungsschichten. Viele Seniorinnen und Senioren sind darüber hinaus digital aktiv und interessiert. Trotzdem wurde es als überaus wichtig herausgestellt, dass auch weiterhin ein analoger, niedrigschwelliger und möglichst inklusiver Zugang zu Informationen notwendig ist und erwünscht und gefordert wird. Hier sollten auch die Orte miteinbezogen werden, die als Schnittmenge für viele ältere Menschen bekannt sind, wie z.B. Hausarztpraxen und Apotheken. Um bereits zu Beginn des Ruhestandes gut informiert in den Ruhestand zu gehen, wurde die Idee diskutiert, von Seiten der Arbeitgeber ein sogenanntes „Off-Boarding“ als Pendant zum „On-Boarding“ für Berufseinsteiger zu installieren. Hier könnten bereits im letzten Arbeitsjahr vor dem Rentenbeginn die Weichen für ein Engagement in der Ruhestandtsphase gelegt werden.
Maßnahmen:
3. Präventive Ansätze stärken
Zusammenfassung: Die Teilnehmenden waren sich einig darüber, dass es wichtig ist, die bestehenden präventiven Ansätze für eine Teilhabe im Alter zu stärken und auszubauen, um für alle Menschen in Münster möglichst gleiche Chancen für ein gutes Älterwerden zu bieten. Dabei ist zu beachten, dass diese Ansätze nicht nur auf Bildungs-, Fortbildungs- und Weiterentwicklungsniveau setzen, sondern auch über viele niedrigschwellige gemeinschaftsfördernde, interkulturelle und inklusive Kommunikations- und Begegnungsmöglichkeiten wie z.B. Feste und Feiern, Klön-Cafés und Mittagstische sowie Sportaktivitäten verwirklicht werden.
Maßnahmen:
1. Mehr Begegnungsorte schaffen
Zusammenfassung: Um die soziale Infrastruktur im Stadtteil zu stärken, sollen mehr Begegnungsorte geschaffen werden. Diese Orte fördern den Austausch zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Lebensweisen, machen die Vielfalt sichtbar und bieten Räume für gemeinsames Gestalten. Durch von Beginn an von den Menschen (mit-)organisierte und geplante Angebote können die Einwohner*innen ihren Stadtteil mitgestalten und weiterentwickeln – was dann weitere, neue Infrastrukturen schafft.
Maßnahmen:
2. Münster als weltoffene Stadt soll eine Vorreiterrolle bei der Bekämpfung von Rassismus und bei der Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts einnehmen und dies durch Implementierung von passgenauen Maßnahmen umsetzen.
Zusammenfassung: Eine wichtige Erkenntnis war, dass Rassismus in der Gesellschaft weit verbreitet ist und sowohl individuell (Einstellungen), institutionell als auch in gesellschaftlichen Strukturen verankert auftritt. Daher muss Rassismus politisch auf allen Ebenen bekämpft werden. Es ist wichtig, rassistische Einstellungen abzubauen und strukturelle Bedingungen zu schaffen, die das Vertrauen in die Institutionen stärken. Kommunen spielen hierbei eine zentrale Rolle.
Maßnahmen (Stärkung des Engagements der Stadt Münster durch):
3. Partizipationsprozesse direkt im Sozialraum initiieren
Zusammenfassung: Zur Erhöhung der Beteiligungsquote von Einwohnenden im Verhältnis zur Beteiligung von mit den jeweiligen Themen betrauten Fachkräften sollen Partizipationsprozesse direkt im Sozialraum durchgeführt werden. Die Durchführung von Partizipationsprozessen im Sozialraum, d.h. etwa in einem Stadtteil, erhöht die Zugänglichkeit und ermöglicht eine direkte Einbindung der Menschen vor Ort.
Maßnahmen:
Schwerpunkt 1: Engagement in seiner Vielfalt sehen, anerkennen und beflügeln
1. Zentrale Ansprechperson bei der Kommune
Zusammenfassung: Die Teilnehmenden haben den Wunsch geäußert, dass es bei der Kommune eine zentrale Ansprechperson geben soll, die als Bindeglied zwischen gemeinnützigen Organisationen, Vereinen sowie Initiativen und der öffentlichen Verwaltung fungiert. Sie soll dabei unterstützen, Anliegen und Fragen zu kanalisieren und an die richtigen Stellen weiterzuleiten. Eine zentrale Ansprechperson soll die Zusammenarbeit erleichtern, für einen reibungslosen Informationsfluss sorgen und Vereine so in ihrer Arbeit unterstützen.
Maßnahmen:
2. Zugang zu Räumen
Zusammenfassung: Der Zugang zu (kosten-)freien Räumen ist für gemeinnützige Vereine und Initiativen sehr wichtig, weil sie ihnen einen Ort bieten, an dem sie sich treffen, planen und ihre Aktivitäten durchführen können. Räume ermöglichen es den Mitgliedern, sich auszutauschen, gemeinsam Ideen zu entwickeln und Projekte umzusetzen. Ohne diese könnten viele Vereinsaktivitäten nur schwer oder gar nicht stattfinden, was die Arbeit und den Zusammenhalt im Vereins erschweren würde. Die Teilnehmende wünsche sich deshalb eine Übersicht von Räumen, die von gemeinnützigen Organisationen, Vereinen und Initiativen in Münster genutzt werden können.
Maßnahmen:
3. Unterstützung und Beratung in der Gründungsphase
Zusammenfassung: In der Gründungsphase von gemeinnützigen Organisationen, Vereinen und Initiativen müssen viele Dinge geklärt werden, wie die Satzung, die Organisationsform, die Finanzierung und rechtliche Fragen. Es wurde befürwortet, dass in der Startphase Zugang zu Beratungen angeboten wird. Eine Idee war, dass dieser Zugang durch die Ausgabe von Beratungsgutscheinen ermöglicht wird.
Maßnahmen:
Schwerpunkt 2: Gemeinschaften bilden und Engagement lernen
1. Vielfältig engagiert
Münsters Stadtgesellschaft ist vielfältig engagiert und viele Dinge werden selbst in die Hand genommen: als Einzelperson, in Nachbarschaften, in Vereinen und Organisationen, aber auch zunehmend informell in Initiativen und Gruppierungen. Dieses Engagement ist ein hohes Gut und unverzichtbar für die soziale Balance in unserer Stadt. Das gilt es durch gute Rahmenbedingungen zu fördern ohne dabei die Grenzen des Engagements aus den Augen zu verlieren.
2. Community Empowerment
In unserer Stadt müssen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, Menschen aus eher geschlossenen, als schwer erreichbar geltenden Communities zu erreichen, zu empowern und aktiv einzubinden. Community-basierte Ansätze können dabei helfen, gemeinsam mit Betroffenen aus marginalisierten Personengruppen und Stadtteilen Gemeinschaft zu stiften, Wissen über die Herausforderungen in den Stadtteilen und Quartieren zu fördern und gemeinsam dafür Lösungen zu entwickeln und soweit möglich dann auch umzusetzen.
3. Starke Partnerschaft
Ehrenamt braucht Hauptamt: Engagement kann nur gelingen, wenn es gut funktionierende Strukturen gibt, welche Ehrenamt und Hauptamt auf Augenhöhe verbinden. Dazu gehören in der Stadt in der sozialen Balance zentrale Ansprechpersonen in der Stadtverwaltung.
Maßnahmen: Handlungsprogramm
Auch auf den Ergebnissen des Workshops aufbauend, wird der Rat der Stadt Münster voraussichtlich am 2. Juli 2025 über ein Handlungsprogramm „Gesunde Stadt Münster“ beraten, welches diese Aspekte berücksichtigt.
1. Begegnungsräume erhalten und schaffen
Zusammenfassung: Öffentlich nutzbare, barrierefreie Grünflächen, Plätze und multifunktionale Räume fördern nicht nur den sozialen Austausch in der Nachbarschaft - sie tragen ebenfalls zur Verbesserung des Quartiersklimas bei. Nachhaltige Maßnahmen wie Fassaden- und Dachbegrünungen sowie die Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs leisten einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Lebensqualität im Wohnquartier und zur Förderung einer umweltbewussten, zukunftsfähigen Stadtentwicklung. Die Workshop-Teilnehmenden haben besonderen Wert auf öffentliche Grün- und Freiflächen sowie Gemeinschaftsflächen in den Quartieren gelegt, wenngleich dies teilweise eine höhere Bebauung bedeutete.
Maßnahmen: Die Quartiersentwicklung im Neubausegment hat über den erforderlichen Anteil an Grünflächen, der in der einzuhaltenden Förderrichtlinie Öffentliches Wohnen NRW 2025 vermerkt ist, ein mögliches Steuerungsinstrument für die quantitative und qualitative Schaffung von Grün- und Freiflächen. Im Sinne einer ganzheitlichen Stadtentwicklung sollte daher der über das Modell der Sozialgerechten Bodennutzung Münster geregelte Anteil an öffentlich geförderten Wohneinheiten dringend beibehalten werden.
2. Nutzer*innengruppen in Wohnquartieren durchmischen
Zusammenfassung: Die breite Durchmischung von Nutzer*innengruppen in Wohnquartieren fördert eine vielfältige und inklusive Gemeinschaft. Barrierefreie und altersgerechte Wohn- und Quartiersangebote ermöglichen es Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen gemeinsam zu leben und voneinander zu profitieren. Zudem forderten die Teilnehmenden ein umfassendes Nahversorgungsangebot in Quartiersnähe.
Maßnahmen: Gemeinschaftswohnprojekte sollten schon frühzeitig im Bauleitplanverfahren berücksichtigt werden. Über dezidierte Städtebauliche Verträge kann die Ziel- und Nutzer*innengruppe für gemischte Wohnquartiere rechtlich festgehalten und gesteuert werden.
3. Etablierung eines Quartiersmanagements
Zusammenfassung: Ein effektives Quartiersmanagement trägt wesentlich dazu bei das Zusammenleben im Quartier zu organisieren und zu verbessern, indem es eine zentrale Ansprechperson für alle Belange bietet.
Maßnahme: Die Etablierung eines gesamtstädtischen Quartiersmanagements.
Gemäß des Ratsbeschlusses V/0487/2021 soll das Format des Stadtforums kontinuierlich evaluiert und weiterentwickelt werden:
Methode und Erfolg der Veranstaltung:
Stadt in der sozialen Balance ist eine umfassende Aufgabe, die uns alle angeht. Das zeigte sich eindrucksvoll bei der Veranstaltung, ...
Potentiale für Weiterentwicklung:
Synergien der Inhalte:
Die Herausforderungen der einzelnen Disziplinen zur Stärkung einer Stadt in der sozialen Balance sind häufig ähnlich und bei der Umsetzung gibt es Potentiale für Synergien, z.B.:
Ein Blick in die Zukunft:
Neben den so angestoßenen oder bestärkten Projekten und Maßnahmen, die in den jeweiligen Fachämtern umgesetzt werden, wurden auch neue Kooperationen zwischen den Akteuren bestärkt. Gleichzeitig hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Stadt und Staat nicht alleine die Stadt in der sozialen Balance herstellen können und dies auch keine Dienstleistung ist, die man als Bürger*in konsumiert.