Gesundheit

Eindrucksvolle Ideen & Einblicke bei der Konferenz „Gesundheit für alle“

Vom 24.-26.08.2023 fand in Münster die Konferenz „Gesundheit für alle – Gemeinsam die Gesunde Stadt gestalten“ im Fürstenberghaus statt.

Akteur*innen aus Münsteraner Stadtteilen, Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung kamen zu einem Dialog zusammen und entwickelten aufbauend auf dem bisher Erreichten, Ideen für das gesamtstädtische Handlungsprogramm. In Workshops wurde diskutiert, wie die vorgestellten Erfahrungen, Erkenntnisse und Impulse in gemeinsam getragene Handlungsfelder und -strategien für Münster in Politik und Verwaltung übersetzt werden können. Gegenseitige Stadtteilbesuche vertieften das Verständnis für gesundheitliche Chancen und Herausforderungen in anderen Stadtteilen und stärkten Netzwerke und gemeinsame Handlungsperspektiven.

Programm­koor­dination am Institut für Geographie der Universität Münster
Lisa Kamphaus
0251 83-30117

Ergebnisse aus Berg Fidel, Coerde und Hansaviertel

Prof. Dr. Iris Dzudzek eröffnet die Konferenz am Donnerstag mit einer Präsentation der bisherigen partizipativ gesammelten Ergebnisse. Foto: Hauke Dittrich

Die Konferenz begann am Donnerstagnachmittag, 24.08.2023 um 17 Uhr mit dem Fokus auf den Ergebnissen aus den Untersuchungsstadtteilen Berg Fidel, Coerde und Hansaviertel. 

Positivbeispiele aus den Stadtteilen stellen sich am Donnerstag vor. 
V.l.n.r.: Lisa Wesbuer präsentiert das Projekt „Gesundes Essen für alle“ des HOT, Simone Zehahla (Stadtteilbüro AWO) und Laura Verweyen (Move and Meet e.V.) stellen die Fahrradkurse „Bike and Meet“ vor, Max Trussat gab Einblicke in die Arbeit des Hansaforum Münster, Iris Dzudzek und Lisa Kamphaus interviewten die Beispielgeber*innen bezüglich ihres Einsatzes für gesundheitliche Chancengleichheit vor Ort. Foto: Hauke Dittrich

Vertreter*innen aus den Stadtteilen stellten Positivbeispiele für die Stärkung gesundheitlicher Chancengleichheit vor Ort vor: die Fahrradkurse vom Verein Move and Meet e.V., das Gesunde Essen für alle des HOT Coerde, den AK Sport und Bewegung Berg Fidel, die Community Forschung Berg Fidel und das Hansaforum.  Zudem eröffnete Prof. Dr. Heike Köckler den Abend mit einer Keynote zu Gesundheitsgerechtigkeit in der Stadt als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. In der Key Note und der Diskussion der Positivbeispiele wurde die Relevanz eines kommunalen Handlungsprogramms für ein Gesundes Münster und für die einzelnen Stadtteile nochmal deutlich.  

Die Konferenz wurde am Freitag feierlich eröffnet. 
V.l.n.r.: Prof. Dr. Iris Dzudzek (Institut für Geographie, Universität Münster), Merle Heitkötter (Gesundheits- und Veterinäramt Stadt Münster), Cornelia Wilkens (Dezernentin für Soziales, Integration, Kultur und Sport), Lisa Kamphaus (Programmkoordination am Institut für Geographie, Universität Münster), Oberbürgermeister Markus Lewe, Robin Denstorff (Dezernent für Planung, Bau und Wirtschaft), Nikolaj Salzmann (Berater Lebenswelten Die Techniker), Bernadette Spinnen (Leiterin Münster Marketing) und Dr. Matthias Schmidt (Allianz für Wissenschaft und Münster Marketing). Foto: Hauke Dittrich

Erkenntnisse für gesundheitliche Chancengleichheit

Podiumsdiskussion "Gesundheit in der Stadtentwicklung" mit v.l.n.r. Stadtbaurat Robin Denstorff, Sozialdezernentin Cornelia Wilkens, Klaus-Peter Stender (Langjähriger Koordinator Gesunde Städte-Netzwerk) und Prof. Dr. Iris Dzudzek. Foto: Hauke Dittrich 

Am Freitag den 25.08.2023, drehte sich das Programm um die Weiterentwicklung der Erkenntnisse aus den Stadtteilen für die Entwicklung eines kommunalen Handlungsprogramm für gesundheitliche Chancengleichheit. Nach einer Eröffnung um 9 Uhr durch den Oberbürgermeister Markus Lewe und einem Vertreter der Techniker Krankenkasse, sowie nach einer Einführung in das Projekt durch Prof. Dr. Iris Dzudzek als wissenschaftliche Leitung des Projektes, wurden in einer Podiumsdiskussion die Zusammenhänge der Themenfelder Gesundheit und Stadtentwicklung für die Stadt Münster durch Stadträtin Cornelia Wilkens (Soziales, Gesundheit, Kultur), Stadtbaurat Robin Denstorff (Planung, Bau, Wirtschaft) und Klaus-Peter Stender (Langjähriger Koordinator der Gesunden Städte und ehemaliger Abteilungsleiter in der Hamburger Landesbehörde und dort verantwortlich auch für die Gesundheitsförderung) diskutiert.


Workshops

Einblick in den Workshop „Gesundes Münster – Bewegte Quartiere" am Beispiel des Projektes „Coerde in Bewegung“, vorgestellt von Felix Lüppens und Robin Schneegaß (Stadtsportbund Münster). Foto: Hauke Dittrich

Anschließend startete der zentrale „Arbeitsteil“ der Konferenz: in verschiedenen Workshops wurden zentrale Themen, die im partizipativen Prozess des Projektes in den münsteraner Stadtteilen erarbeitet wurden, vertiefend diskutiert. Die Workshops diskutierten und konkretisierten Handlungsfelder des kommunalen Handlungsprogramms, wie das transformative Potential von Stadtteilforschung mit der Community, die querschnittsorientierte Gestaltung von Gesundheit, Wege der Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Zivilgesellschaft wie Commons-Public-Partnerships, Ehrenamt und Engagement in Bewegten Quartieren oder wie Gesundheitsgestaltung im Stadtteil in Polikliniken funktionieren kann. Die Ergebnisse wurden anschließend in einer Abschlussveranstaltung präsentiert (s. Erkenntnisse).


Exkursionen

Exkursionsteilnehmer*innen vor dem Münsterbus in Coerde. Foto: Hauke Dittrich

Am Samstag wurden dann die Handlungsfelder und Themen aus den Stadtteilen nochmal ganz praktisch erfahrbar bei einer gemeinsamen Exkursion ins Hansaviertel, nach Berg Fidel und nach Coerde. Vor Ort besuchten wir Beispiele, die gesundheitliche Chancengleichheit bereits praktisch umsetzen.

Die Teilnehmer*innen der Exkursion wurden von Berthold Götte (Lorenz Süd) durch den Stadtteil Berg Fidel geführt. Foto: Hauke Dittrich

In Coerde lernten die Teilnehmer*innen die Vorteile des Fahrradfahrens aus einer neuen Perspektive kennen und erfuhren, wie das Projekt „Bike and Meet“ Frauen aus Coerde beim Fahrradfahren unterstützt. Foto: Hauke Dittrich


Im Hansaviertel gaben das INDRO eV (vertreten durch Kristin Hagemann, rechts im Bild) und das Hansaforum (vertreten durch Gesa Hatesohl, 2. v.r.) einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen des Viertels. Außerdem besuchten wir die Impulshaltestellen des ImpulsWerks Münster. Foto: Hauke Dittrich

Was waren die wichtigsten Erkenntnisse der Konferenz? 

In den Workshops am Freitag wurden wichtige Impulse für das Handlungsprogramm von den Teilnehmenden herausgearbeitet und am Ende zusammengetragen. Foto: Hauke Dittrich

Auch wurden zwei ganz praktische Initiativen vorgestellt, die aus dem Projekt hervorgegangen und umgesetzt sind: in Berg Fidel ist Münsters erste Community Forscherin unterwegs. Auch hat sich hier ein Arbeitskreis neu gebildet, der im Stadtteil zusätzliche Sportangebote schaffen will.

Darauf aufbauend wurde am 2. Konferenztag daran gearbeitet, wie die nächsten Schritte auf dem Weg zum Handlungsprogramm ausgestaltet werden sollten: Gesundheit mit der Community neu gedacht, querschnittsorientierte Gestaltung von Gesundheit in der Verwaltung, Wege der Zusammenarbeit von Verwaltung und Zivilgesellschaft, „bewegte Quartiere“, Gesundheit als soziale Frage. Diese und weitere Fragen wurden diskutiert. Jetzt wird es darum gehen, in intensivem Dialog daraus ein stadtweites Handlungskonzept zu entwickeln.

Teilhabe und Empowerment zu stärken, ist eine zentrale Erkenntnis für das Handlungsprogramm, die das Projekt Gesundheit in der nachhaltigen Stadt weiter verfolgen möchte. Foto: Hauke Dittrich

Wie geht es weiter?

Mit der StadtKonferenz wurde im Projekt ein wichtiger Meilenstein erreicht: mehr als zwei Jahre wurden in Berg Fidel, Coerde und im Hansaviertel wichtige Bausteine für ein kommunales Handlungsprogramm „Gesunde Stadt“ erarbeitet, welches 2026 dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt werden soll. Diese Ergebnisse wurden bei der Konferenz zusammengetragen. 

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